Das wichtige Zusammenspiel zwischen Kalzium und Phosphor
Kalzium ist ein wichtiges Mineral zur Stärkung und Erhaltung von Knochen und Zähnen. Das gilt für Katzen genauso wie für Menschen und ist allgemein bekannt. Aber, wie so vieles im Körper, wirkt es nicht von ganz alleine. Ein gesunder Kalziumspiegel benötigt auch Phosphor. Deswegen sollten die Phosphor- und Kalzium-Einnahmen aufeinander abgestimmt sein.
Der Wert von Kalzium und Phosphor
Wir haben in der Vergangenheit schon über Kalzium geschrieben, manches kann also bekannt vorkommen. Der Wert der Wirkung von Phosphor ist weniger bekannt, deshalb listen wir sie hier mit etwas Hintergrund auf:
- Gesunde Knochen: Kalzium und Phosphor arbeiten zusammen, um die richtige Knochendichte und -struktur zu erzielen. Sie sind beide für die Entwicklung und Beständigkeit starker Knochen und Zähne notwendig. Nur mit der richtigen Menge Phosphor im Körper können die Knochen ausreichend Kalzium aufnehmen.
- Stoffwechsel: Phosphor ist in einigen Stoffwechselprozessen involviert, unter anderem Energieproduktion. Es spielt eine Schlüsselrolle in der Bildung von ATP (Adenosintriphosphat), die Energiewährung von Zellen. Ohne ausreichenden Phosphor besteht das Risiko, dass nicht ausreichend ATP hergestellt wird, um gesunde Zellteilung zu gewährleisten. Unzureichender Phosphor kann also den ganzen Katzenkörper beeinträchtigen.
- Zellsignalisierung und -struktur: Nicht genug ATP ist nicht das einzige Risiko, das fehlender Phosphor auf den ganzen Körper haben kann. Zusammen mit Kalzium spielt Phosphor eine wichtige Rolle in der Zellfunktion. Es ist ein Bestandteil von DNS und RNS, die für Zellvermehrung notwendig sind.
- Muskelfunktion: Kalzium ist für Muskelspannung essenziell. Es hilft allen Muskeln, also auch dem Herzmuskel, richtig zu funktionieren.
- Nervenübertragung: Kalzium spielt in der Übertragung von Nervenimpulsen eine Rolle. Es ist für die Koordination von Antworten und guter Kommunikation zwischen Nervensystem und Muskeln notwendig.
- Milchproduktion und Trächtigkeit: Ein zusätzliches Wesen, das auch Knochen und Zähne braucht, in sich zu tragen und danach zu füttern, bedeutet meistens, dass Kalzium dem Jungtier zugeführt wird. Das kann für die Mutter von Nachteil sein, wenn sie nicht genug Kalzium frisst.
- Hormonfunktion: Kalzium spielt in der Hormon-Sekretion eine Rolle, auch in den Hormonen, die den Stoffwechsel und die gesamte Gesundheit beeinflussen.
Zusammenspiel zwischen Kalzium und Phosphor
Die starke Verbindung zwischen Kalzium und Phosphor liegt daran, wie Kalzium im Blut getragen wird. Die Hälfte des Kalziums im Blut ist ionisiert (Ca++), und der Rest ist mit Phosphaten oder Proteinen verbunden. Wenn nicht ausreichend Phosphor im Körper ist, fällt auch die Kalziummenge im Blut. Der Körper versucht dann, die Kalziummenge im Blut zu erhöhen, indem er mehr Kalzium von der Nahrung während der Verdauung aufnimmt, oder, schlimmer, es von Knochen nimmt, was sie abschwächt.
Mehr Kalzium ohne Phosphor in der Nahrung kann bedeuten, dass der Körper nicht in der Lage ist, Kalzium in den Knochen abzulegen, weil nicht genug Phosphor vorhanden ist, um das Kalzium im Blut zu transportieren. Das Verhältnis dieser zwei Mineralien ist also genauso wichtig wie das Vorhandensein jedes Einzelnen. Diese „Kooperation“ zwischen den beiden Mineralien betrifft auch die Nieren und Blase. Die Niere ist für die Regulierung von Mineralien im Körper verantwortlich. Wenn ein Überschuss oder Mangel eines Minerals vorkommt, kann es die Nieren überbeanspruchen. Wegen des Zusammenspiels zwischen Kalzium und Phosphor kann zu viel oder wenig von beiden zu Nierenerkrankungen führen.
Direkt auf die Nierenfunktion folgt die Auswirkung auf die Blase. Zu viel eines Minerals führt dazu, dass es von der Niere ausgeschieden wird, in den Harntrakt geleitet wird und dort ein Ungleichgewicht auslöst. Ein gesundes Kalzium-zu-Phosphor-Gleichgewicht kann der Formation von Urinsteinen, einem häufigen Gesundheitsproblem in Katzen, vorbeugen.
Quellen von Kalzium und Phosphor
Katzen bekommen diese Mineralien aus tierischen Quellen wie Fleisch und Fisch, die beide von Natur aus reich an Kalzium und Phosphor sind. Die richtigen Mengen und Verhältnisse dieser Mineralien können ein langes, gesundes Katzenleben fördern. Eine rein fleischhaltige Diät sollte ausreichend Kalzium und Phosphor für die Bedürfnisse Ihrer Katze enthalten, und maßgeblich: im richtigen Verhältnis zueinander. Wenn Katzenfutter Zerealien enthalten, was viele tun, kann der Phosphor teilweise mit Phytinsäure gebunden sein. Das kann die Aufnahme von Phosphor reduzieren und ein ungewolltes Missverhältnis zwischen den Mineralien herbeiführen.
Das optimale Kalzium-zu-Phosphor-Verhältnis im Katzenkörper ist zwischen 0,9 und 1,1 zu 1. Um dieses Verhältnis zu erreichen, muss etwas mehr Kalzium im Futter sein, also eher 1,1- bis 1,4-mal der Menge Phosphor. Auf dem Etikett kann man das Verhältnis in der Rubrik „Analytische Bestandteile“ als „Ca:P = 1,1:1“ oder „Ca:P = 1,4:1“
Ausgewogenes Kalzium-zu-Phosphor-Verhältnis (Ca:P Angaben)
Nierenfunktion: Die Nieren spielen im Mineralspiegel des Körpers eine Schlüsselrolle. Ein Ca:P-Missverhältnis kann unnötigen Stress für die Nieren auslösen, der zur Nierenerkrankung führen kann.
Harnweggesundheit: Das richtige Kalzium-zu-Phosphor-Verhältnis kann der Formation von Urinsteinen, einem häufigen Gesundheitsproblem, besonders bei Katern, vorbeugen.
Ausgewogene Ernährung: Bei einer sonst gesunden Katze sollte das Ca:P-Verhältnis im Futter ungefähr 1:1 – 2:1 sein.
Krankheitsvermeidung
Krankheiten und Alterserscheinungen können mit gesunder Katzenernährung vermieden werden. Besonders die „stillen“ Krankheiten, wie Nierenbeschwerden, werden oft erst dann entdeckt, wenn sie schon sehr fortgeschritten sind. Katzen zeigen ihr Unbehagen meistens erst, wenn sie es wirklich müssen. Die Diagnose einer Nierenkrankheit kann beim Tierarzt schnell gehen, die Behandlung aber lang und teuer. Es ist viel gesünder und billiger, mit Futter, mit dem richtigen Mineralien-Verhältnis, gegen Nierenschäden zu schützen.
Wussten Sie? Chronische Nierenerkrankungen sind in älteren Katzen weitverbreitet. Phosphorkonzentrationen im Futter werden zunehmend als Beitrag zur Beschleunigung dieser Erkrankungen erkannt. Hoher Phosphor im Futter, mit einem niedrigen Kalzium-zu-Phosphor-Verhältnis (Ca:P), steht mit Nierenschäden in Katzen in Verbindung.